Die Gertraudenbrücke am Spittelmarkt ist nicht unbedingt ein
Hotspot für Berlintouristen. Dabei gibt es dort einen drei Meter hohen
Glücksbringer: Die Bronzeplastik der Heiligen Gertraude.
Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert steht die Figur der
Heiligen Gertraude oder auch Gertrud genannt auf der Brücke. Die
Gertraudenbrücke hat ihren Namen von einem im 15. Jahrhundert gegründeten
Gertraudenhospital, das sich in der Nähe befand. Da ist es nur naheliegend
gewesen, auf dieser Brücke eine Statue der Schutzpatronin der Wanderer und Armenspitäler
zu positionieren. Die Heilige reicht einem Reisenden ein Getränk und die
Inschrift erinnert daran, dass sie den Armen im Land eine Hand reiche. Die
Figur überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet im Märkischen Museum und
steht seit den 50ern wieder an ihrem Platz. Ein echter Hingucker sind die
Ratten und Mäuse um den Sockel der Figur herum. Sie sind sehr fein gearbeitet
und genau in Augenhöhe. Da die heilige Gertraude auch als Schutzpatronin der
Saat gilt, fliehen die felligen Nager von der Figur weg und symbolisieren so
ihren Schutz der Ernte. Eine der Mäuse ist golden blank poliert. Das ist kein
Kunstgriff des Bildhauers Rudolf Siemerings, sondern darin begründet, dass es
Glück bringen soll, wenn man den Kopf der Maus berührt. Andere Legenden
besagen, dass das Berühren der Maus dazu führt, dass einem das Geld nicht
ausgeht oder dass einem ein Wunsch erfüllt wird. Also für alle, die keine Angst vor
Grippe und Co haben, auf geht’s zum Mäuserubbeln …
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