Freitag, 25. Mai 2018

Picknickkorb gepackt und los geht’s in die Schönower Heide


Die beste Zeit, um einen Spaziergang in der Schönower Heide zu machen, ist zur Heideblüte im Spätsommer. Für Anhänger von frischer Luft ohne typisches Landaroma und Freunde der Flora hat das Naturschutzgebiet aber auch an anderen Tagen genug zu bieten. Also Stullen geschmiert und Turnschuhe geschnürt …
Zur Auswahl stehen zwei Rundwanderwege von knapp zwei und fünf Kilometern. Die kurze Strecke gibt einen Einblick in die Umgebung und eignet sich für Lauffaule. Der längere Weg bietet dafür mehr Berührungspunkte mit den Tiergehegen. Obwohl Tiergehege in dem Fall nicht das korrekte Wort ist. Denn das angesiedelte Wild ist zwar durch Zäune an den Ort gebunden, hat aber genug Platz, um sich wohlzufühlen und eine wichtige Aufgabe für die Landschaft zu erfüllen: eine natürliche Beweidung und Erhaltung der Heidelandschaft. Zu entdecken gibt es Dam-, Muffel- und Rotwild. Von den hierher versetzten Tieren abgesehen, ist das ganze Areal für Vogelfreunde und Insektenbewunderer spannend. So viele Schmetterlinge habe ich als Stadtbewohner schon lange nicht mehr gesehen und auch eine Blindschleiche kreuzte unseren Weg. Gut, dass Berliner darauf geschult sind, den Boden im Auge zu behalten, sodass ihr von uns keine Gefahr drohte … Seit 2000 ist das Gelände offiziell ein Naturschutzgebiet und gilt als Lebensraum bestandsbedrohter Tierarten. Vorher nutzten diverse Armeen das Gebiet als Truppenübungsplatz. Von den kaiserlichen Soldaten, der Reichswehr bis hin zu den sowjetischen Streitkräften haben die Übungen dafür gesorgt, dass eine riesige freie Fläche entstand. Die militärischen Überbleibsel haben einen Vorteil, denn die hohe Munitionsbelastung im Boden sorgte nach dem Abzug der sowjetischen Truppen dafür, dass hier mal nicht einfach Häuser oder andere Einrichtungen entstehen konnten. Auf dem Weg gibt es immer wieder Hinweisschilder, sich nicht abseits der Pfade rumzutreiben, und die sind wohl nicht nur der Unberührtheit der Natur geschuldet. Entlang des Rundweges warten einige Infotafeln darauf, den Besuchern die Landschaft, die Tiere und die Geschichte des Geländes zu erklären. Der kurze Rundweg ist ideal für einen kleinen Sonntagsspaziergang. Er ist ab und an etwas sandig, aber selbst mit Kinderwagen oder Rollstuhl zu bewältigen. Für den langen Rundweg lohnt es sich dann schon, eine kleine Brotzeit und ein Fernglas einzupacken. Und gerade im Sommer nicht die Sonnencreme vergessen! Denn die Heide, Wiesen und Dünen bieten nur streckenweise Schatten.


Freitag, 11. Mai 2018

Brot und Spiele in Wandlitz oder hausgemachtes Eis und Minigolf


Im Sommer treibt es viele Berliner nach Brandenburg. Dunkle Wälder, saubere Seen und frische Luft sind aber nicht alles, was das Nachbarbundesland zu bieten hat. Mein neuester Tipp für den Sonntagsauflug: Waldmeistereis in Klosterfelde und anschließend ein wenig Bewegung, ohne gleich zu übertreiben beim Minigolf in Stolzenhagen.
Die Eisdiele Adelheid Neumann in Klosterfelde liegt für Nicht-Einheimische versteckt in der Bahnhofsstraße, aber das Abweichen von der Hauptstraße lohnt sich. Hier wird das Eis noch selbst gemacht und mit traditionell hergestelltem Pücklereis geworben. Eine Eiskugel kostet 80 Cent, herrlich, da gehen doch auch drei Kugeln. Die selbst ausgesuchten Kugeln Waldmeister, Schoki und Ananas gibt es dann in einer Muschelwaffel, samt weiterer Waffel zum Löffeln serviert. Die Waffeln sind ungesüßt. Noch mehr gefällt mir die Auswahl an Eissorten von klassischer Schokolade bis hin zu diversen Früchten. Hier gibt es kein Basilikum-Zitrone oder veganes Sorbet, wer auf ausgefallene kulinarische Experimente steht, muss halt wieder zurück nach Friedrichshain. Eisbecher stehen natürlich auch zur Auswahl.
Weiter geht’s zur Minigolfanlage Rahmersee am Sieglindeweg. Gleich zur Einstimmung sei gesagt, die Ausmaße der Anlage sind nicht riesig, aber Spaß macht es allemal. 18 Bahnen gilt es zu bezwingen. Die einen einfach, die anderen raffinierter. Für vier Euro pro Person dauert der Spaß je nach Fähigkeiten eine halbe bis anderthalb Stunden. Da mir leider jegliches räumliche Denken zu fehlen scheint, gehörte ich zu denen, die halt etwas länger brauchen. Besonders fies fand ich die Bahn, bei der es galt, den Ball über eine Rampe in ein etwas entfernt aufgehängtes Netz zu bekommen. Frische Luft ist im Preis mit inbegriffen und das eine oder andere nette Geplänkel mit den anderen Spielern auch. Durst und Appetit lassen sich mit einem kleinen Imbissangebot bekämpfen und auf der Terrasse anschließend die Schläge zählen und der Sieger küren.