Zentrum der deutschen Zeitungsgeschichte war Berlin nie.
Hamburg oder andere Städte hatten da weitaus fleißigere Leser und Verleger.
Aber auch in Berlin wurde allerhand Wichtiges publiziert. Als Berliner
Zeitungsviertel schon seit den Anfängen des Zeitungswesens gilt der Bereich um
die heutige Rudi-Dutschke-Straße. Dort steht, schwer zu übersehen, auch das
Axel Springer Haus, Heimstatt der Bild- und Welt-Redaktionen.
Das Gebäude wurde 1966 nur einen Steinwurf von der Mauer
entfernt eröffnet. Mit einer Höhe von 78 Metern war es bis zum Bau des
Fernsehturms das höchste Gebäude in Berlin Mitte. Heute ist es nur eines der
vielen anderen Hochhäuser … Zwei Skulpturen um das Haus herum erinnern an die
deutsche Einheit: der „Balanceakt“ von Stephan Balkenhol und die „Väter der
Einheit“ vom Künstler Serge Mangin. Der Balanceakt an der Axel-Springer-Straße zeigt
einen Mann auf einer Mauer balancierend. Anlässlich des 50. Jahrestags der
Grundsteinlegung des Hochhauses soll die Skulptur an das Eintreten Axel
Springers für die Deutsche Einheit und die Nähe des Baus zur Mauer erinnern … Um
diese Figur herum stehen elf originale Mauerstücke. Die „Väter der Einheit“
befinden sich an der Rudi-Dutschke-Seite und zeigen die Köpfe von Kohl, Bush
und Gorbatschow, gewissermaßen als wesentliche Akteure der Wiedervereinigung.
Fast unauffällig hingegen sind die roten Pflastersteinreihen auf der
Rudi-Dutschke-Straße. Sie zeichnen den Grundriss der Jerusalemkirche nach, die
im Zweiten Weltkrieg zerstört und für den Bau des Hochhauses endgültig
abgerissen wurde. Man kann zu den Produkten des Axel Springer Verlages sagen,
was man will, aber zumindest gibt es auf dem Gelände rund um das Hochhaus
einiges zu entdecken.
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