Der Reichstag gehört zum klassischen Programm für alle
Touristen. Mich schreckt immer die unglaubliche Menschenschlange davor ab.
Bestimmt ist die Kuppel sehenswert, aber Sehenswertes gibt es auch direkt auf
der anderen Seite der Spree am Schiffbauerdamm mit dem Parlament der Bäume und
ein wenig Politik ist auch dabei …
Das Parlament der Bäume ist eine Installation, die aus
Bäumen, Gedenksteinen, Bildern und Texten besteht. Sie geht auf eine Idee von
Ben Wagin zurück, der selbst ungern als Künstler bezeichnet wird, sich in
Berlin aber immer wieder mit Kunstaktionen für die Umwelt und den Frieden
einsetzt. Die einzelnen Stücke sind von verschiedenen Künstlern gestaltet. Das
Parlament der Bäume erinnert mit Gedenksteinen, authentischen Überresten der
Maueranlagen und Texten an die Toten der Berliner Mauer, und dabei nicht nur an
diejenigen, die versuchten, aus der DDR zu fliehen. 258 Namen der Mauertoten
erinnern an ein inhumanes System und sollen damit ein Bewusstsein für
Ungerechtigkeit schaffen. Die Bäume stehen für die 16 Bundesländer, eigenhändig
gepflanzt von Ministerpräsidenten und anderen Vertretern der Länder. Die ganze
Anlage wirkt wie ein kleiner sorgsam gestalteter Naturgarten und lässt einem
kurz innehalten. Der Eintritt ist frei und die Anlage ist von 11 bis 17 Uhr
zugänglich.