Freitag, 8. Juni 2018

Ein Hauch von Heidelberg in Berlin


Die U3 gehört für mich zu den weniger bekannten U-Bahn-Strecken. Eigentlich kenne ich sie nur aus entfernten Unizeiten, bei denen ich am leichtesten mit ihr zur am Rande Berlins liegenden FU kam. Dabei versteckt sich auf der Strecke das eine oder andere Kleinod wie der U-Bahnhof Heidelberger Platz.
Wer schon mal nach Wilmersdorf muss und sich ein wenig für Architektur begeistert, sollte sich den U-Bahnhof Heidelberger Platz nicht entgehen lassen. Denn hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Der U-Bahnhof ist etwas jünger als der gleichlautende S-Bahnhof, aber wer wird bei mehr als 100 Jahren schon kleinlich sein? Als er 1913 erbaut wurde, gehörte Wilmersdorf rein verwaltungstechnisch gesehen noch nicht zu Berlin und überließ es dem Architekten Wilhelm Leitgebel ein wenig mehr Glanz in die Bahnhofsarchitektur zu bringen. Das sieht man auch heute noch, besonders an dem Deckengewölbe, das an eine Kirche erinnert. Ein weiteres auffallendes Merkmal ist, dass die Säulen nicht aus schnödem Metall bestehen, sondern aus Stein. Angeblich sind in jede Säule unterschiedliche Tiere in den Stein gemeißelt. Sollte man mal beim nächsten Besuch überprüfen … Genauso beeindruckend wie die Deckenkonstruktion ist die Eingangshalle am Südzugang mit einer kleinen Kuppel und einem Blumenmosaik. Aber warum der Bahnhof nun Heidelberger Platz heißt, die Frage konnte ich mir nicht beantworten. Zumindest wird dem Namen an den Wänden der Gleise Rechnung getragen, denn hier sind Bilder und Fotos von Heidelbergs Sehenswürdigkeiten zu finden. Scheinbar auch eine ganz nette sehenswerte Stadt …