Montag, 4. Januar 2016

Der historische Kern Berlins - das Nikolaiviertel

Wer einen Eindruck von Alt-Berlin bekommen will, dem empfehle ich einen Spaziergang durch das Nikolaiviertel. Zugegeben, die Gebäude sind alle rekonstruiert und nicht mehr im Originalzustand, aber die Atmosphäre ist doch ganz anders und letztendlich liegen die Ursprünge Berlins im Nikolaiviertel.
Mit seinen kleinen Gassen und Geschäften ist das Viertel allemal einen Abstecher wert. Zumal es recht übersichtlich ist, und so selbst Lauffaule nicht an ihre Grenzen stoßen. Direkt am Alex ist es leicht zu erreichen und dennoch ist es trotz der Spandauer auf der einen und der viel befahrenen Grunerstraße auf der anderen Seite im Viertel ruhig, geradezu beschaulich. Die Straßen sind gepflastert und erhöhen so den historischen Charme. An jeder Ecke stehen Skulpturen oder kleine Tafeln, die den Lesern etwas über die Geschichte Berlins erzählen. Hier ballen sich verschiedene Museen und Sehenswürdigkeiten wie die Figur des Heiligen Georgs oder der Gründungsbrunnen. Das Viertel an sich, mit der Nikolaikirche im Zentrum, ist die älteste Wohngegend Berlins. Allerdings wurde es im Zweiten Weltkrieg fast restlos zerstört, so dass alles, was heute zu sehen ist, dem Originalzustand nachempfunden wurde. Da das Viertel so klein ist, lassen sich problemlos in einer halben Stunde alle Straßen und Gassen ablaufen. 
Hier befindet sich auch die kürzeste Gasse Berlins, die Eiergasse. Sie hat gerade mal die Länge eines Hauses und ist hinter der Nikolaikirche beim Restaurant „Zum Paddenwirt“ zu finden. In jeder Straße finden sich Restaurants und kleine Geschäfte mit meist individueller Ausrichtung, wer sich also für Antiquariate, Handwerkskunst, Boutiquen oder Standuhren begeistern kann und zudem nicht auf sein Budget achten muss, wird hier glücklich. Für eine Runde lohnt es sich, erst um das Nikolaiviertel außen herumzugehen, nicht gleich in die Poststraße einzubiegen, sondern weiter zur Spree zu laufen. Da kann man dann in angemessener Weise das neue Schloss bewundern und abbiegen, um den Heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen zu sehen. Wer jetzt in das Innere vordringt, kommt vorbei am Zillemuseum und stößt auf das Zentrum des Viertels, die Kirche und den Gründungsbrunnen. Ein wahrhaft pompöser Brunnen mit Wappen und dem in Berlin überall anzutreffenden Bären. Der Brunnen entstand erst in den 80er Jahren zur 750-Jahr-Feier Berlins. Wer sich für die Geschichte Berlins interessiert, könnte jetzt einen Abstecher in die Kirche machen. Für alle, die mehr an kulinarischen Erfahrungen interessiert sind, stehen die vielen Restaurants und Cafés (da kann ich das Tigertörtchen aus persönlicher Erfahrung empfehlen) bereit, um eine Pause zu machen oder Touristen zu beobachten (eine meiner Lieblingsbeschäftigungen).

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