Wer sich mal in die Nähe des Koppenplatzes verirrt, sollte
sich auf eine Bank in der Grünanlage setzen (es Park zu nennen, wäre
übertrieben) und seinen Blick schweifen lassen. Denn am Koppenplatz liegen
mehrere denkmalgeschützte Gebäude, ein Denkmal zu Ehren des Ratsherren Koppe
und „Der verlassene Raum“.
Der verlassene Raum ist ein Denkmal des Künstlers Karl
Biedermann, das unaufdringlich und undramatisch an die deportierten Juden
Berlins erinnert. Rund um den Koppenplatz boomte sozusagen das jüdische Leben
Berlins bis zum Nationalsozialismus. Das Denkmal verdeutlicht, wie abrupt für
viele deportierte Juden das normale Leben endete. Es besteht aus einem Tisch
und zwei Stühlen. Der eine Stuhl ist wie in Eile umgeworfen. Die eingelassene
Bodenplatte, auf der das Ensemble steht, ist mit einem Fries des Gedichts „Oh
die Schornsteine“ von Nelly Sachs umfasst. Das Denkmal zeigt, dass Erinnern
nicht immer nur monumental und pompös sein muss, sondern auch auf leise Weise
beeindrucken kann. Der Koppenplatz an sich ist natürlich schon viel älter und
sein Name erinnert an Christian Koppe. Der schenkte dieses Grundstück im 18.
Jahrhundert der Städtischen Armenverwaltung, sodass diese das Land für einen Armenfriedhof
und ein Armenhaus nutzen konnte. Haus und Friedhof mussten im Laufe der Zeit
der Stadtentwicklung weichen. Aber über Koppes Grab, der sich auch auf diesem
Friedhof bestatten ließ, steht heute ihm zu Ehren ein Denkmal vom Architekten
Stüler. Es befindet sich an Hauswand und es ist mit den Säulen kaum zu
übersehen. Wer sich dann noch für
Architektur interessiert, kann noch vieles mehr entdecken oder nach einer
kurzen Pause weiterziehen …
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