Tief im Süden Berlins liegt der Britzer Garten. Wer aus
Berlins Mitte kommt, bezahlt mehr für die Anfahrt als für den Eintritt. Der
Park ist ein ehemaliges Bundesgartenschaugelände und mit einer Fläche von 90
Hektar lässt sich dort schon einiges an Zeit vertrödeln.
Das Gelände ist riesig und bietet einiges für Freunde der
Botanik. Für Blumenfreunde und alle, die Gefallen an einem ausgiebigen
Spaziergang haben, ist der Park auf jeden Fall sehenswert. Ein geradezu
idyllischer Ruhepol in der Mitte des Parks ist die Seenlandschaft. Dort
befindet sich auch das Café am See, das ein Beispiel für Erdarchitektur ist. Es
wirkt auf dem ersten Blick wie ein riesiger Hügel und hat eine Schale aus Erde.
Wer sich dann mit einem Stück Kuchen gestärkt hat, kann sich auch viel besser
über die fetten Karpfen lustig machen, die im See herumschwimmen. Kinder haben
bestimmt Spaß an den vielen Spielplätzen, die sich in regelmäßigen Abständen
finden. Fast jeden Monat gibt es eine besondere Blumenschau. Wir hatten wohl
einfach Pech, denn die Zauberblüte im Rhododendronhain war nicht wirklich
spektakulär. Rhododendronblüten halt, und die paar Büsche sind für mich
persönlich auch kein größeres Highlight als die im Garten meiner Oma.
Wahrscheinlich lohnt es sich mehr, zur Tulpenschau oder zur Rosenblüte
vorbeizuschauen. Im Internet finden sich wahre Lobgesänge auf diese Schauen.
Tatsächlich ist der Rosengarten selbst ohne Blüte einen Blick wert, denn er ist
exakt geometrisch angelegt und mit kleinen Figuren und Brunnen versehen. Sehenswert
ist auch der Hexengarten, der allerlei Kräuter und Heilpflanzen präsentiert. Er
ist nicht nur schön angelegt, sondern auch mit kleinen Schildern versehen, die
Informationen über die Pflanzen und ihren Nutzen geben. In der Nähe liegt der
Kalenderplatz, auf dem 24 Pfähle und ein Mast in der Mitte des Platzes die
größte Sonnenuhr Europas bilden. Viele vermeintliche Highlights lassen sich
leicht übersehen, denn die Ausschilderung ist für Erstbesucher teilweise
unverständlich. Schön wäre ein einfacher Rundgang oder zumindest ein
mitnehmbarer Lageplan. Alles ist sehr gepflegt und ruhig. Für Lauffaule gibt es
eine Schmalspurbahn, die in Schritttempo ihre Runden durch den Park zieht. Mit
einem Euro je Station ist man dabei. Wer ein Liebhaber von Gartenkunst und
Blumen ist, kann mit dem Besuch nichts falsch machen. Für mich wird es bei
diesem Besuch bleiben, denn auch wenn der Eintritt nur drei Euro kostet, ist
die Anfahrt mit den Öffentlichen einfach zu langwierig und umständlich.
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