Heinrich Heine gehört zum Kanon deutscher Dichter. Fast
jedes Schulkind kennt seine Loreley. Mit seinen Berliner Briefen veränderte er das
Genre der Reiseliteratur, und dass er in Berlin für drei Jahre studierte,
sollte dann auch Grund genug sein, ihm ein Denkmal zu setzen. Aber Berlin kann
mehr: Denn hier gibt es zwei identische Heine-Denkmäler.
Am Volkspark am Weinbergsweg in der Veteranenstraße steht
das Heinrich-Heine-Denkmal. Es ist eine Bronzefigur, die auf die Entwürfe von
Waldemar Grzimek zurückgeht. Ursprünglich sollte das Denkmal an prominenter
Stelle stehen, aber der leger sitzende und gestikulierende Heine gefiel den
damaligen DDR-Kulturpolitikern nicht. Erst verschwand er und letztendlich
landete die Figur 1958 am heutigen Standort. Der sitzende Heine steht dabei auf
einem Sockel, der mit einem Relief mit verschiedenen Szenen verziert ist. Wem
die Veteranenstraße nicht liegt, der kann auch das gleiche Denkmal am Platz der
Märzrevolution auf der Ostseite der Humboldtuni betrachten, schließlich hat Heine hier auch studiert. 1997 wurde nämlich beschlossen, dass Heine wirklich
einen prominenteren Platz verdient hätte. Aber Anwohner und Bezirkspolitiker
bestanden auf ihr Denkmal am Park und so wurde ein Abguss von den Originalformstücken
gemacht und vor der Humboldtuni platziert.
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