Dienstag, 7. Juni 2016

Ein Heine-Denkmal reicht nicht

Heinrich Heine gehört zum Kanon deutscher Dichter. Fast jedes Schulkind kennt seine Loreley. Mit seinen Berliner Briefen veränderte er das Genre der Reiseliteratur, und dass er in Berlin für drei Jahre studierte, sollte dann auch Grund genug sein, ihm ein Denkmal zu setzen. Aber Berlin kann mehr: Denn hier gibt es zwei identische Heine-Denkmäler.
Am Volkspark am Weinbergsweg in der Veteranenstraße steht das Heinrich-Heine-Denkmal. Es ist eine Bronzefigur, die auf die Entwürfe von Waldemar Grzimek zurückgeht. Ursprünglich sollte das Denkmal an prominenter Stelle stehen, aber der leger sitzende und gestikulierende Heine gefiel den damaligen DDR-Kulturpolitikern nicht. Erst verschwand er und letztendlich landete die Figur 1958 am heutigen Standort. Der sitzende Heine steht dabei auf einem Sockel, der mit einem Relief mit verschiedenen Szenen verziert ist. Wem die Veteranenstraße nicht liegt, der kann auch das gleiche Denkmal am Platz der Märzrevolution auf der Ostseite der Humboldtuni betrachten, schließlich hat Heine hier auch studiert. 1997 wurde nämlich beschlossen, dass Heine wirklich einen prominenteren Platz verdient hätte. Aber Anwohner und Bezirkspolitiker bestanden auf ihr Denkmal am Park und so wurde ein Abguss von den Originalformstücken gemacht und vor der Humboldtuni platziert. 

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