Technik ist jetzt nicht unbedingt ein Thema, das mich vom
Sofa hochholt. Aber dem Technikmuseum muss ich zugestehen, dass es mich
beeindruckt hat. Es ist riesig, deckt so ziemlichen jeden Zweig der Technik ab,
den ich mir vorstellen kann und hat mit dem Spectrum einen riesigen lehrreichen
Spielplatz für kleine und große Kinder.
Das Beste kommt zuerst: Das Spectrum bietet 150
Experimentierstationen, an denen man allerlei ausprobieren und entdecken kann.
Auf vier Etagen verteilen sich verschiedene Themen der Physik, von Optik bis
hin zu Akustik. Der einzige Kritikpunkt ist darin begründet, dass sich das
Angebot vor allem an Kinder richtet. Diese sind natürlich meist in Begleitung
und bekommen sämtliche Phänomene erklärt, während mir als physikalisch eher
unbedarfte Person einfach oft genauere Erklärungen fehlten. Macht aber nix, ich
hatte dennoch viel Spaß. Wer alles ausprobiert, kann im Spectrum schon einige
Stunden verbringen. Im Erdgeschoss kommen dann noch zwei verschiedene
Ausstellungen zum Thema Automobil und Internet hinzu. Hier mein Tipp für
diejenigen, die sich nicht unbedingt für die Entwicklung der verschiedenen
Fahrzeuge interessieren: Öffnet die roten Kisten…
Der Eintritt von acht Euro gilt aber nicht nur für das
Spectrum, sondern auch für das Technikmuseum, den Lokomotivschuppen und dem
Museumspark. Zumindest das Technikmuseum im alten Gebäude, im Neubau und den
Schuppen haben wir geschafft, bevor uns Füße und Kopf brannten. Das Technikmuseum
an sich ist weniger spielerisch aufgebaut. Beim ersten Besuch ist es zudem
recht unübersichtlich, ein Rundgang für Neulinge könnte wirklich nicht schaden.
Wie auch immer landeten wir plötzlich auf der alten Pferdetreppe – mein persönliches
Highlight. Die Ausstellungen im ursprünglichen Gebäude wirken eher etwas
altbacken, vollgestopft mit Ausstellungsstücken zu den verschiedensten
Produktionstechniken ohne weiterführende Informationen.
Der Neubau hat sich vor allem der Luft- und Schifffahrt
verschrieben. Ein spezielles Augenmerk richtet sich dabei auf die deutschen
Kampfflieger in den Weltkriegen und auf die Berliner Luftbrücke. Naja ganz nett
und wohl besonders sehenswert für Interessierte. Hier gibt es sogar einen
Flugsimulator und die Terrasse mit einem Rosinenbomber. In dem nisten
mittlerweile Vögel. Die Aussicht von der Terrasse ist super, aber nur für Leute
ohne Höhenangst geeignet, da man durch die Gitter den Boden sehen kann.
Im Schuppen stehen dann allerlei Lokomotiven, viele davon
noch im Originalzustand. Insgesamt sind es an die vierzig Schienenfahrzeuge in
Originalgröße. Gerade die alten Passagierwagen mit ihren luxuriösen Abteilen wecken
bei mir Bilder vom Orientexpress. Beeindruckend ist der kleine Tunnel, in
dem man sich eine Lokomotive auch mal von unten angucken kann. Im Museumspark
warten dann noch eine Windmühle, eine Wassermühle, eine Schmiede und eine
Brauerei. Auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Güterbahnhofs lässt sich also
problemlos ein ganzer Tag verbringen und es gibt auch immer wieder Neues zu
entdecken, was auch weniger Technikinteressierte begeistert.
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