Donnerstag, 8. September 2016

Denkmal für Lebensretter in Kreuzberg

Letztens war ich auf dem Mariannenplatz. Üblicherweise bin ich hier nur zum Myfest, aber diesmal war der Platz frei von Buden und Menschen und mir ist zum ersten Mal der Brunnen aufgefallen.
Der Feuerwehrbrunnen ergänzt das Gedenkrelief auf der gegenüberliegenden Seite zu Ehren der im Dienst gestorbenen Feuerwehrleute. Im Gegensatz zum schlichten Relief widmet sich der Brunnen der Feuerwehr eher auf humoristische Weise. Der Künstler Kurt Mühlenhaupt hat die Skulpturen auf dem Brunnen entworfen und wollte mit diesen auch Kinder ansprechen. Auf dem Brunnen befinden sich drei Feuerwehrleute von denen zwei mit Schläuchen dastehen, während der andere als Kommandeur Anweisungen gibt. Die entspannte Darstellung lässt sich auch an den übergroßen Nasen erkennen, die der Künstler damit begründet hat, dass Feuerwehrleute gewissermaßen den Rauch vor allen anderen riechen müssen. 
Wer sich auf den Brunnenrand setzt und auf die andere Seite schaut, sieht dann auch das fast zwei Meter hohe Gedenkrelief aus Granit. In das Relief sind geschwungene Linien eingearbeitet, die Flammen darstellen. Vor dem Relief gibt es eine im Boden eingelassene Platte, die auf das Gedenken an die im Dienst gestorbenen Feuerwehrleute Berlins hinweist. Da Berlin die älteste Berufsfeuerwehr Deutschlands hat, waren diese beiden Bauten nicht die ersten Denkmäler. Ursprünglich entstand schon 1902 ein Denkmal mit Brunnen für die Feuerwehr. Pompös und monumental mit einem Sarkophag, Säulen und aus Marmor. Es wurde allerdings im Zweiten Weltkrieg beschädigt und in den 50ern abgerissen. Für mich scheint das kein großer Verlust zu sein, denn der heutige Springbrunnen und das elegante, bescheidene Gedenkrelief übernehmen die Funktion des Erinnerns an die Leistungen und Opfer der Feuerwehr auch so ganz gut.

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