Letztens war ich auf dem Mariannenplatz. Üblicherweise bin
ich hier nur zum Myfest, aber diesmal war der Platz frei von Buden und Menschen
und mir ist zum ersten Mal der Brunnen aufgefallen.
Der Feuerwehrbrunnen ergänzt das Gedenkrelief auf der
gegenüberliegenden Seite zu Ehren der im Dienst gestorbenen Feuerwehrleute. Im
Gegensatz zum schlichten Relief widmet sich der Brunnen der Feuerwehr eher auf
humoristische Weise. Der Künstler Kurt Mühlenhaupt hat die Skulpturen auf dem
Brunnen entworfen und wollte mit diesen auch Kinder ansprechen. Auf dem Brunnen
befinden sich drei Feuerwehrleute von denen zwei mit Schläuchen dastehen, während
der andere als Kommandeur Anweisungen gibt. Die entspannte Darstellung lässt
sich auch an den übergroßen Nasen erkennen, die der Künstler damit begründet
hat, dass Feuerwehrleute gewissermaßen den Rauch vor allen anderen riechen
müssen.
Wer sich auf den Brunnenrand setzt und auf die andere Seite schaut,
sieht dann auch das fast zwei Meter hohe Gedenkrelief aus Granit. In das Relief
sind geschwungene Linien eingearbeitet, die Flammen darstellen. Vor dem Relief
gibt es eine im Boden eingelassene Platte, die auf das Gedenken an die im
Dienst gestorbenen Feuerwehrleute Berlins hinweist. Da Berlin die älteste
Berufsfeuerwehr Deutschlands hat, waren diese beiden Bauten nicht die ersten
Denkmäler. Ursprünglich entstand schon 1902 ein Denkmal mit Brunnen für die
Feuerwehr. Pompös und monumental mit einem Sarkophag, Säulen und aus Marmor. Es
wurde allerdings im Zweiten Weltkrieg beschädigt und in den 50ern abgerissen.
Für mich scheint das kein großer Verlust zu sein, denn der heutige
Springbrunnen und das elegante, bescheidene Gedenkrelief übernehmen die
Funktion des Erinnerns an die Leistungen und Opfer der Feuerwehr auch so ganz
gut.
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