Donnerstag, 15. September 2016

Es war einmal: Ein Punker und ein preußischer Prinz

Wo Kohlfurter Straße und Admiralsstraße aufeinandertreffen, steht eine sieben Meter hohe Sanduhr aus Stein. Zwei Figuren stehen auf der Sanduhr Rücken an Rücken und schauen durch ein Fernrohr. Ein Denkmal für ein längst vergangenes Ereignis? Diesmal nicht. Das Ensemble nennt sich Doppelgängeradmiral und ist ein Kunstwerk der tschechischen Künstlerin Ludmila Seefried-Matejkova.
Manch einem Kreuzberger ist das Kunstwerk auch als Doppelter Admiral bekannt. Das erklärt sich durch die beiden Figuren auf der Sanduhr, die eigentlich eine Person sind: Prinz Heinrich Wilhelm Adalbert von Preußen. Als Admiral der Marine und Neffe des preußischen Königs sind die Admirals- und die Adalbertstraße nach ihm benannt. Während auf der Sanduhr die preußische Vergangenheit Berlins steht und in die Ferne schaut, sitzt unten die Gegenwart. Zumindest die von 1985, als das Kunstwerk aus Naturstein, Bronze und Eisen entstand. 
Am Fuß der Uhr sitzen zwei Figuren. Ein Punk und eine Mundharmonika spielende Figur. Ein Kunstwerk über den zeitlichen Wandel also, an dem aber das Verrinnen der Zeit auch nicht spurlos vorbeigegangen ist. Angeblich drehen sich die Admirale alle fünfzehn Minuten und sind mit ihren Fernrohren auf der Suche nach der früheren Admiralsstraße, die in den 70er Jahren verlagert wurde. Wer also mal in der Nähe ist, kann das ja überprüfen.

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