Wer die Landsberger immer weiter stadtauswärts fährt,
erwartet eigentlich nur noch Plattenbauten und irgendwann dann Brandenburger
Land. Doch inmitten der riesigen Wohnparks gibt es einen Hügel samt Mühle, an
der sich ab und an die Flügel drehen. Also mal kurz aussteigen und angucken …
Die Bockwindmühle Marzahn ist eine Nachbildung. Sie erinnert
an die früheren Mühlen, die es tatsächlich mal in Marzahn gab. Zu einer Zeit
als Marzahn noch ein Dorf war. Heute dient sie als Vorführmühle und wer will
kann hier sogar heiraten. Bei Führungen erläutern Müller und vielleicht auch
Gesellen wie eine Mühle funktioniert. Wer danach mag, kann das hier produzierte
Mehl oder das daraus hergestellte Brot im Mühlenladen kaufen. Vor der Mühle und
am Fuße des Hofes befinden sich Tiergehege. Sie gehören zum Tierhof, der sich
der Rettung bedrohter Haustierarten verschrieben hat. Reichlich Schnattervieh
gibt es zu sehen und pelzige Zottelwesen, die meiner
Meinung nach wie Alpakas aussehen. Aber das kann ja gar nicht sein, denn das
sind ja in Deutschland keine bedrohten Haustiere. Neben den Gehegen gibt es
einen Bereich mit alten landwirtschaftlichen Geräten. Gerüchte besagen, dass es
hier regelmäßig Veranstaltungen gibt, die Kindern und Erwachsenen die
Geschichte des bäuerlichen Marzahns näherbringen sollen. Mühle und Gehege
befinden sich direkt in der Nähe des historischen Marzahns. Also wer schon so
weit gekommen ist, kann sich auch gleich den ursprünglichen Dorfkern ansehen.
Der steht unter Denkmalschutz und wer den Blick fest auf das Kopfsteinpflaster
oder die neogotische Dorfkirche richtet und die Hochhäuser am Horizont
ausblendet, wähnt sich wirklich in einem Dorf. Wer also mal auf dem Weg zu den
Gärten der Welt ist, kann hier ruhig einen kleinen Zwischenstopp einlegen und
eine Spur Marzahner Geschichte entdecken.
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