Unauffällig verborgen zwischen Gebäuden liegt in der
Rosenstraße am Alexanderplatz ein kleines Stückchen Grün, das auf dem ersten
Blick nur wie eine kleine Grünanlage für Mittagspausen und Hundeauslauf wirkt.
Wer daran vorbei läuft, kann dann aber nicht mehr die Steinfiguren übersehen,
die an den Rosenstraßen-Protest erinnern.
Das Areal steht unter Denkmalschutz, denn hier befand sich
bis zum Ende des Krieges die Alte Synagoge und hier fand auch der
Rosenstraßenprotest statt. Teile der Fundamentmauern der Synagoge wurden
freigelegt und mit Steinen ist ihr Umriss markiert. Die Steinfiguren, die meine
Aufmerksamkeit auf sich zogen, sind ein Denkmal von Ingeborg Hunziger, das an
einen der größten Proteste gegen das Vorgehen der Nationalsozialisten erinnert.
In der Rosenstraße befanden sich einige Gebäude der Jüdischen Gemeinde, die
dann im Februar 1943 als Sammellager für Männer und Jugendliche genutzt wurde.
Grund der Inhaftierung war, dass diese Männer in Mischehen lebten oder die
Jugendlichen ein jüdisches Elternteil hatten. Im Gegensatz zu so vielen
Aktionen der SS und Gestapo lief diese Inhaftierung aber nicht unter stillschweigender
Duldung ab, denn vor allem die weiblichen Angehörigen der Inhaftierten
begannen, vor dem Gebäude zu protestieren. Bis zu 2000 Menschen sollen gegen
die Inhaftierung demonstriert haben. Die Inhaftierten wurden
tatsächlich nach einer Woche freigelassen und auch wenn neuere Forschungen
zeigen, dass ihre Freilassung nicht auf den Protest zurückzuführen ist, mindert
das nicht dessen Bedeutung. Die sechs Steinblöcke der Künstlerin
stellen Szenen der Protestaktion und der Verfolgung nach. An den Eingängen der
Anlage gibt es erklärende Säulen zum Denkmal und zur Synagoge.
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