Jeder Berliner Bezirk hat sein eigenes grünes Highlight und
der Körnerpark zählt für mich zu den schöneren grünen Oasen in Neukölln, wobei
ich mich gerne eines Besseren belehren lasse. Der sehr kleine Park ist über
hundert Jahre alt und dient vor allem den Nachbarn als Ruheort, wenn nicht
gerade der Rasen von G-20-Gegnern verätzt wird.
Ein Ausflug in den Körnerpark lohnt sich wohl am meisten für
Anwohner, Gartenfreunde und Hobbyfotografen, denn eine Runde durch den Park
dauert selbst bei gemächlichstem Tempo nur zehn Minuten. Besondere Hingucker
gibt es nicht zu entdecken, es sei denn, man begeistert sich für Skulpturen und
Stauden, wobei aber die Anlage durch ihre Symmetrie und Gepflegtheit schon
meine Sympathien gewonnen hat. Der Park liegt in einer ehemaligen Kiesgrube.
Von der ist nichts mehr zu erkennen außer, dass die Anlage tiefer als die
umliegenden Straßen und umgeben von Mauern ist. Dementsprechend geht es über
breite Treppen in den Park hinab, von denen es einen Rundumblick gibt. Die
ganze Anlage mutet eher wie ein Schlosspark an, nur eben ohne Schloss. Auf der
einen Seite gibt es ein Café, von dem sich ein guter Ausblick auf die andere
Seite des Parks mit den Wasserkaskaden bietet. Gleich neben dem Café werkeln
bei gutem Wetter Künstler an ihren Statuen. Bei einem Käffchen lässt sich so
gut beobachten, was für harte Arbeit es ist, aus einem Stück Stein eine Figur
zu machen. Reichlich Figuren stehen dann auch im Park selbst. Der ist relativ
ruhig und nicht überlaufen. Liegt vielleicht auch daran, dass Ballspielen und
Grillen verboten sind. Das Liegen auf dem Rasen gehört zu den weiteren
Verboten, woran sich aber die wenigen Besucher nicht halten. Abgesehen vom
Mittelteil des Parks gibt es zwei durch kleine Alleen abgetrennte Grünbereiche,
der eine dunkel und düster, der andere hell und voller Blumen. Wer denn genau
den Park entworfen hat, ist nicht ganz sicher. Wahrscheinlich geht der Entwurf
auf Hans-Richard Küllenberg zurück. Sicher ist aber, dass der Park seit 1916
existiert, im neobarocken Stil angelegt und für einen Berliner Park
überraschend gepflegt und ruhig ist.
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