Die Gefahren der Großstadt sind vielfältig. Und eine war mir
bisher gar nicht bewusst, bis ich am Park am Deutschen Theater vorbeikam. Denn
da werden Passanten von brütenden Nebelkrähen angegriffen.
Die Gefahren, die von den Berlinern Vögeln ausgehen,
beschränkten sich für mich bisher immer darauf, bei großen Schwärmen aus Sorge
um mögliche Ausscheidungen in Deckung zu gehen oder vorzeitig durch Gezwitscher
geweckt zu werden. Aber tatsächlich gibt es Vogelarten, die sich in der
Brutzeit von vorbeikommenden Menschen gestört fühlen und diese aggressiv
anfliegen. Eine fast ein Kilogramm schwere Nebelkrähe kann für den einen oder
anderen schon sehr unangenehm werden. Daher sind in den Gebieten Berlins, wo
diese cleveren Federviecher brüten, Warnschilder verteilt. Eigentlich zeigen
die vielen Vogelarten in Berlin aber, dass die Stadt neben Beton und Smog noch
allerlei Rückzugsorte für Tiere zu bieten hat. An die 186 verschiedene
Vogelarten gibt es in Berlin. Neben den üblichen Verdächtigen wie Spatz, Taube,
Möwe und Co sind darunter auch einige seltener in der Stadt anzutreffende
Exemplare wie Turmfalken oder Habichte zu entdecken. Zweimal im Jahr lädt der
NABU auch Laien zur Zählung ein. Mir reichen aber die Amseln, Nachtigallen und
all das Gezwitscher vom nahe gelegenen Friedhof. Da gibt es auch keine
Warnschilder wegen angreifender Krähen.