An der Otto-Braun-Straße Ecke Prenzlauer Berg und
Friedrichshain liegt eine kleine Grünanlage. Zwei Bänke, eine kleine Grünfläche
und Sträucher und Büsche bilden eine Art Vorhof für die Bartholomäuskirche.
Zwischen dem Grün steht ein Denkmal, das von einem antik anmutenden Helm
abgeschlossen wird und an Alexander von Blomberg erinnert.
Die Inschrift offenbart, dass Alexander von Blomberg in der
Nähe dieses Ortes, am Königstor, als erstes Opfer der deutschen Freiheitskämpfe im Februar 1813 fiel. Freiheitskämpfe – das ist für mich ein dunkles Kapitel aus dem
Geschichtsunterricht. Und warum sollte eine einzelne Person so geehrt werden? Die
Phase der Freiheitskämpfe oder auch die Befreiungskriege bezeichnet das Beenden
der napoleonischen und französischen Herrschaft in Europa. Vielmehr als die
einzelne Person wird mit dem Denkmal eher an die Einsatzbereitschaft von
Soldaten gedacht. Schon kurz nach dem Tod des Freiherrn von Blomberg erinnerten Freunde an seinen Tod. Der war recht unglücklich: In der Hoffnung
Berlin in einem kurzen Kampf von den französischen Besetzern zu befreien,
wurden er und weitere Kämpfer einfach niedergeschossen. Seine Begleiter jedoch
waren Russen, da er sich einer Einheit Kosaken angeschlossen hatte. Daher gilt
er als das erste Opfer der „deutschen“ Freiheitskämpfe, obwohl auch vor ihm deutschstämmige Soldaten im Dienst
der Russen im Kampf gegen die Franzosen fielen. Letztendlich sahen sich die
französischen Besetzer in ihrer Position geschwächt, sodass die Truppen im März
aus Berlin abzogen. Im Zuge der Heldenverehrung wurde der von Freunden
gestiftete Gedenkstein 1913 durch ein Denkmal vom Bildhauer Otto Kuhlmann
ersetzt. Dieses hat sich in seiner Form bis heute gehalten. Wurde im 20.
Jahrhundert vor allem der Einsatzbereitschaft Alexander von Blombergs für das
Vaterland gedacht, verschob sich im 21. der Schwerpunkt auf die
deutsch-russische Waffenbrüderschaft. Immerhin kämpften Russen und Preußen
gemeinsam gegen Napoleon. Und Alexander von Blomberg? Er war erst 25 Jahre alt, als er starb, war ein preußischer Offizier und verfasste einige patriotische
Gedichte und wird wohl dank des Denkmals unvergessen bleiben, allerdings nur
aufgrund der Begleitumstände seines Todes …