Wenn man an der Greifswalder Straße am
Ernst-Thälmann-Denkmal vorbeikommt, sieht alles etwas verkommen und ungepflegt
aus, aber gleich neben dem Riesenklotz zu Ehren des KPD-Vorsitzenden liegt ein
kleines Juwel für Amphibien.
Das Ernst-Thälmann-Denkmal ist wohl das markanteste Symbol
für den Ernst-Thälmann-Park. Der Park wurde 2014 als Ganzes unter Denkmalschutz
gestellt. Denn das gesamte Areal, das sich von der Greifswalder Straße bis zur
Prenzlauer Allee zieht, verdeutlicht, was in der DDR unter einer
sozialistischen Mustersiedlung verstanden wurde: eine Kombination aus Wohn- und
Erholungsgebiet. Die riesige Bronzeskulptur Thälmanns hat inzwischen, 30 Jahre
nach ihrem Aufbau reichlich an Glanz eingebüßt. Nach der Wende stand zur
Diskussion, sie abzureißen, letztendlich wurden jedoch nur Schrifttafeln mit
Parteipropaganda entfernt. Zumal Ernst Thälmann in der DDR zwar glorifiziert
wurde, aber mit den ideologischen Wucherungen des SED-Regimes nichts am Hut
hatte, da er 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde. Das bewahrt die 14 Meter
hohe Skulptur dennoch nicht davor, trotz regelmäßiger Reinigung immer voller
Graffitis zu sein. Wer sich von der Figur aus nach rechts wendet, findet dann
eine kleine Oase im sonst so ungepflegt wirkenden Park: den Kiezteich. Er wird
von Anwohnern gepflegt, denn der Bezirk hat es zwar geschafft, Geld für eine
unnütze Brücke auszugeben, kann aber leider keine regelmäßigen Gelder für das
Wasser des Teiches aufbringen. Da das Grundwasser in dem Areal nicht ganz
sauber sein soll, wird der Teich von einer Anwohnerinitiative mit neuem Wasser
versorgt. Die Pflege und der Einsatz zeigen Wirkung. Denn die kleine
Wasseransammlung hat sich zu einem Amphibienschutzgebiet entwickelt, mit
Schildkröten, verschiedenen Eidechsen und dem parkeigenen Reiher. Wer mal in
der Nähe ist oder Interesse für allerlei Wassergetier hat, kann sich auf den
Bänken niederlassen und das Gewusel am Teich beobachten.