Es heißt ja, dass Berlin mehr Brücken hat als Venedig. Kommt
darauf an, wie man Brücken definiert. Auf jeden Fall gibt es mehr als 500
Brücken, die Flüsse, Flüsschen und Wasserläufe überqueren. Die Schleusenbrücke
führt über die Spree vom Schlossplatz zum Werderschen Markt.
Schon seit dem 15. Jahrhundert stand hier eine Brücke, erst
aus Holz und dann aus Metall. Ihr Name war früher Programm – hier gab es eine
Schleuse. Das heutige Aussehen bekam die Brücke erst im 20. Jahrhundert.
Wellenmotive und Windrosen sind im Geländer zu erkennen. Es gibt wesentlich
schnörkellosere Brücken über die man in Berlin laufen kann. Sehenswert sind die
Medaillons an den Geländern, die Momentaufnahmen Berlins aus dem 17.
Jahrhundert zeigen.
Als die Medaillons zum ersten Mal angebracht wurden, waren
sie noch aus Bronze. Nach Kriegsschäden wurde die Brücke saniert und die
Bronzemedaillen durch Aluminiumgüsse ersetzt. Den Unterschied sehen bestimmt
nur echte Kenner … Zwei dieser Medaillons sind von dem Bildhauer Schumacher,
der 1942 als Widerstandskämpfer hingerichtet wurde. Von seinen Werken sind nur
wenige erhalten geblieben. Die ganze Brücke steht unter Denkmalschutz und
bietet einen etwas anderen Ausblick auf die Schlossbaustelle.