Wer mit Atari, NES und Amiga was anfangen kann, wer als Kind
nicht nur im Wald war, sondern auch vorm PC gehockt hat, kann im
Computerspielemuseum seine Kindheit wiederaufleben lassen und gehörig was
dazulernen.
Die Ausstellung gibt einen informativen Überblick über die
gesamte Geschichte des Computerspiels und soll weltweit einzigartig sein. Aber
was wirklich hängen geblieben ist, sind die Spiele, die wir ausprobieren
konnten. Aber erstmal von Anfang an: Das Museum ist leicht per U-Bahn zu
erreichen und liegt zentral an der Karl-Marx-Allee. Direkt nebenan ist gleich
ein charmant-lässiger Biergarten für gutes Wetter und ein Blockhouse für den
größeren Hunger. Der Eintritt ist mit acht Euro nicht unglaublich günstig, aber
fair.
Die Ausstellung selbst befindet sich in einem einzigen
großen Raum. Ehrlich gesagt, hat sich mir der rote Faden nicht ganz
erschlossen. Chronologisch? Thematisch? Bestimmt irgend sowas in diese Richtung,
ich habe mich aber auch leicht von den Spielstationen oder bunten Bilder
ablenken lassen. Generell ist alles gut beschriftet und schreckt auch Wenig-Leser
nicht ab. Schön übersichtlich für Kenner und Nicht-Kenner sind die Wall of
Hardware und die Games Meilensteine. An der Wall sieht man die Entwicklung der
Spielekonsolen von ihren Anfängen bis heute. Bei den Games Meilensteinen werden
52 je nach Sichtweise wichtige Spiele mit Spielmitschnitten vorgestellt.
Absolutes Ausstellungshighlight waren für mich die Retro-Zimmernachbauten mit
einer passenden Uralt-Konsole. Auch die kleine Spielhalle mit Automaten sah
sehr interessant aus – zumindest von außen, denn es waren einfach zu viele Menschen in diesem
kleinen abgetrennten Raum, als das wir uns da auch reinquetschen wollten. Am
besten ist es wohl, das Museum morgens oder abends in der Woche zu besuchen, so
dass man alles ausprobieren kann. Geschmackssache ist die PainStation: Sie ist
nur für Leute ab 18 Jahren. Zwei Leute spielen Pong gegeneinander und wer den
Ball durchlässt, bekommt einen Schlag oder Peitschenhieb…
Momentan läuft eine Sonderausstellung zum Thema
Sommerspiele. Zu spielen gibt’s quietschbunte neue und alte Spiele rund um das
Thema Sommer. Angeln, Volleyball und ähnliches. Spannend ist, dass es zu jedem
Spiel eine kleine Erklärung gibt, was es denn Besonderes zu bieten hat – sei es
auch nur, dass es eines der ersten Spiele war, bei dem sich der Spieler, die
Hintergrundmusik selbst wählen konnte. In dem Raum steht auch eine
Pong-Spielstation für fünf Leute, die, wenn man als kleine Gruppe unterwegs ist,
ordentlich für altmodischen Spielspaß
sorgt. Ein Muss für Spiele-Fans ist der kleine Museumsshop mit nerdigen und
ausgefallenen Souvenirs.
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