Nicht mehr als eine Stunde braucht man von Berlin nach
Potsdam. Egal ob mit Auto oder Bahn. Und trotzdem wirkt es so weit weg. Schließlich
liegt Potsdam in einem anderen Bundesland, mehr noch die Stadt ist sogar
Landeshauptstadt. Tatsächlich hat Potsdam mehr zu bieten als Sanssouci und die
Havel. Eines der Dinge, die man entdecken kann, ist das Tropenhaus bzw. die
Biosphäre.
Die Biosphäre ist ein Tropenhaus mit mehr als 20.000
Pflanzen. Auch kleinere Tiere wie Frösche, Fische, Schlangen oder
Schmetterlinge der Tropen sind ausgestellt. Der Eintritt ist nicht gerade
günstig mit 11,50 Euro je Erwachsener. Aber es lohnt sich für alle, die einen
kleinen Sommerabstecher im Winter machen wollen oder sich für tropische
Pflanzen und die tropische Lebenswelt interessieren. Meine persönlichen
Highlights waren das Schmetterlingshaus und kleine pädagogische Rätsel. Das
Schmetterlingshaus ist klein, aber an den bunten Schmetterlingen kann man sich
fast nicht satt gucken. Ein enthusiastischer Mitarbeiter beantwortet geduldig
Fragen und gibt mehr Informationen, als die Informationstafeln bieten.
Generell
sind im Tropenhaus die Infotafeln dünn gesät. Immer mal wieder entdeckt man
einzelne Schilder, die die Pflanzen benennen, aber das war es dann schon. Nur
bei den Pflanzen der Sonderausstellung gibt es ausführlichere Informationen.
Bis Mitte Oktober gibt es verschiedene fleischfressende Pflanzen zu sehen. Sehr
gut sind die pädagogischen Angebote, die sich wahrscheinlich eher an Kinder
richten. So was schreckt mich generell nicht ab. Tafeln umdrehen, um zu sehen,
ob man eine Pflanze richtig benannt hat oder kleine drehbare Türme so anordnen,
dass Pflanze, Frucht und vom Menschen verwertete Teile übereinstimmen – das macht
Spaß.
Auch die Aquasphäre bietet viel für Hyperaktive. Sie ist einem U-Boot
nachempfunden und gibt Überblick über die Welt des Meeres. Zu entdecken gibt es
unter anderem Walstimmen und Tiefseefische, naja zumindest deren Bilder. Wer
lieber nur guckt, braucht in etwa eine Stunde um sich alles anzusehen und zu
entdecken. Wer allerdings bei allem raufdrückt, alles ausprobiert und auch das
stündliche Gewitter nicht verpassen will, kann hier schon einen halben Tag
verbringen. Als Ausflug also durchaus empfehlenswert. War man einmal drin,
reicht es auch. Aber die Biosphäre wartet auch immer wieder mit neuen
Sonderausstellungen auf. Die Nächste ist den Waldmenschen, also den Orang-Utans
gewidmet.
Wir waren in Kombination mit einem Brunch in der Biosphäre. Anfangs
wirkte es etwas unorganisiert, wenn man in das Restaurant will und erst mal
seine Karten umtauschen muss. Aber der Begrüßungsdrink und das edel aufgebaute
Buffet gleichen das wieder aus. Die Auswahl des Buffets ist nicht sehr groß. Aber
es gibt alles, was man zum Frühstück und Mittag möchte. Veganer müssen sich an
Brot und Antipasti halten. Die Qualität der angebotenen Speisen ist sehr gut,
zudem gibt es auch einige exotischere Speisen passend zum Ambiente und satt
wird man allemal. Diese Kombination aus langem Frühstück und anschließendem
ausgiebigen Spaziergang war ideal. Für den Brunch bezahlt man aufgerundet 30
Euro, aber darin enthalten sind der Eintritt, das Essen und eine kleine Auswahl
von Getränken.